In der Altersgrupppe „Jahrgangsstufen 11-13“ haben in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 12 bei dem Kurzfilmwettbewerb der Grafschafter Filmklappe gewonnen. 

2. Platz für Ben Harmsen

Ben Harmsens Kurzfilm „Corona und die Grafschaft – ein Landkreis im Ausnahmezustand“ gewann den 2. Platz. Ben schildert die von der Pandemie geprägte Situation, in der sich der Landkreis seit Februar 2020 befindet. Bilder der leeren Nordhorner Fußgängerzone unterlegt Ben mit melancholischer Klaviermusik. Dazwischen setzt er Interviews mit Grafschafter Männern und Frauen, die in verschiedenen Positionen die Coronalage organisieren. Bens Film schildert eindrucksvoll die Entwicklung ab den ersten Coviderkrankungen in der Bentheimer Fachklinik. Während der ersten Welle im Frühjahr noch leichter zu begegnen war, ist ab Herbst 2020 die Lage verschärft und die Infektionsketten kann das Gesundheitsamt nicht mehr so verfolgen wie noch im Frühjahr. Der Leiter des VVV, Matthias Bönemann, befürchtet, dass 2021 deutlich mehr Leerstand die Einkaufsstraßen der Kreisstadt prägen werden. Ein wenig mehr Optimismus äußert Simon Kuipers, Betreiber des „Gecco“. Er betont, dass Corona auch Platz für neue Ideen in seinem Restaurant geschaffen hat.

Schaut Bens zehnminütigen Dokumentarfilm über die Grafschaft im Coronajahr 2020.

 

3. Platz für Abschlussarbeit aus Darstellendes Spiel des Jahrgangs 11

Die Gemeinschaftsproduktion „Herkules, der Bachelor“ entstand im DS-Unterricht des letzten Schuljahrs und gewann den 3. Platz. Die sechs Preisträger haben die Geschichte der 50 Frauen, mit denen der Halbgott Herkules Kinder gezeugt haben soll, ironisch in ein aktuelles Fernsehformat gebracht. Vater Zeus (Henner Fenbers) und der eifersüchtige Zwillingsbruder (Simon Brinkers) beraten den Frauenhelden und Bachelor Herkules (Henner Zeiser) bei seiner Wahl. Alle drei Kandidatinnen verzücken den Bachelor: die sportive Sunny (Philine Raether) ebenso wie die versponnene Esoterikerin (Lea Graber) als auch die Dancingqueen (Janine Brettschneider). Schaut selbst, für wen sich Herkules 2021 entscheidet. 

 

Die dritte teilnehmende Gruppe hat leider keine Platzierung erreicht, aber auch ihre Produktion über den Superhelden Herkules ist im DS-Unterricht entstanden und wird von der Grafschafter Filmklappe weitergereicht.

Glückwünsche des Landrats

Herzliche Glückwünsche senden Uwe Fitzek, Landrat der Grafschaft Bentheim, und Peter Scholz, Organisator der Filmklappe. Von den Jurymitgliedern haben die Teilnehmenden Videobotschaften erhalten, da wegen des Corona-Ausnahmezustands eine Preisverleihung nur online stattfinden konnte. Alle Teilnehmenden bekommen neben den Urkunden Süßigkeiten, der zweitplatzierte Ben Harmsen darf sich außerdem über ein Preisgeld von 100 € freuen.

 

  • Filmklappe 2020Filmklappe 2020

Auf dem Foto von links nach rechts Pia Kratzl, Luca Scheffky, Ben Harmsen, Lea Garber, Henner Fenbers, Philine Raether, Janine Brettschneider und Simon Brinkers 

Nicht auf dem Foto sind Fenja Pennig, Lina-Sophie Breuer, Justus Scheper und Erkut Karsli, die ebenfalls an der Filmklappe 2020 teilgenommen haben.

Kirsten Rigterink

Herzlich eingeladen sind die Eltern der jetzigen Klassen 5.

Die Informationsveranstaltung findet am Mittwoch, 05.05.2021, um 18 Uhr online statt.

Sie können über den folgenden Link daran teilnehmen:

https://gymnasium-noh.de/iserv/public/videoconference/DyhWXv7EdrBybJoTu54PFa

Direkt an der Vechte, hinter dem Gymnasium Nordhorn, liegt am Promenadenweg ein Gelände, das den Namen „Frentins Kuhle“ trägt. Das Gymnasium und der TV Nordhorn nutzen es seit den 1960er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Sportplatz. Der Name lässt darauf schließen, dass das Gelände früher zur Hofstelle Frentin gehörte. (Die Bezeichnung „Frentjens Kuhle“ ist nicht korrekt!) 
Mit Kuhle bezeichnet man eine Geländesenke im Bodenrelief, die von Erhebungen umgeben ist. Im Plattdeutschen versteht man darunter auch eine Mulde, eine Grube, eine Vertiefung, einen Wassertümpel oder einen Teich. Daraus kann man schließen, dass das mit „Frentins Kuhle“ bezeichnete Gelände früher weder als Ackerland noch als Weideland genutzt wurde, sondern mehr oder weniger brach lag.

  • 01-Luftbild-193701-Luftbild-1937

Die Hofstelle Frentin gehörte zu den größten Nordhorner Bauernhöfen in der früheren Bauerschaft Frensdorf. Das Hofgebäude stand an der heutigen Straßenecke Jahnstraße/van-Delden-Straße (Schlieper-Park). Zum Hof gehörten Ländereien auf der Vechteinsel („Frentins Maate“) und auf beiden Seiten des heutigen Stadtrings (später Friedrich-Ebert- bzw. Adolf-Hitler-Straße). Um die Ländereien auf der Vechteinsel bewirtschaften zu können, wurde im Verlauf der van-Delden-Straße eine Holzbrücke errichtet, die über den Vechtearm führte. Nachdem Frensdorf 1921 eingemeindet worden war, kaufte die Stadt Nordhorn 1924 große Teile des Frentinschen Hofes, um den Flächenbedarf der expandierenden Textilindustrie und der wachsenden Bevölkerung zu decken. Die Familie Frentin behielt allerdings noch einige Grundstücke, die in den folgenden Jahren nach und nach verkauft wurden. Die Ev.-luth. Kirchengemeinde erwarb ein Grundstück, auf dem 1929/30 die Kreuzkirche errichtet wurde. Auch das Gelände für das Kolpinghaus am Stadtring war ursprünglich im Besitz der Familie Frentin. Nach dem Zusammenbruch der Gildehauser Textilfirma Pohlmann kaufte Jan Frentin 1925 aus der Konkursmasse der Firma das Gut „Alte Maate“ in Achterberg. Nachfahren von Jan Frentin bewirtschaften dort auch heute noch den Hof. Das Hofgebäude in Nordhorn blieb im Familienbesitz und wurde im Jahr 1926 für 12 Jahre von der Stadt gepachtet. Das Hauptgebäude wurde umgebaut und diente bis 1934 als Schülerheim für Schülerinnen und Schüler aus entfernten Ortschaften der in der Nähe liegenden Staatlichen Oberrealschule (heute: Gymnasium Nordhorn). Danach nutzte der Kreisbaumeister Rust die Räume. Das Hofgebäude wurde 1974 abgerissen. Auf dem Areal an der Jahnstraße erinnern heute noch ein Sandsteinbrunnen und ein Gedenkstein („H. Frentin - G. Kalter - 1885“) an die früheren Hofbesitzer.

  • 02-Hof Frentin-192902-Hof Frentin-1929

Im Februar 1925 kaufte die Stadt Nordhorn vom Bauern Jan Frentin am heutigen Stadtring für 29.500 Mark ein 8.000 qm großes Gelände. Auf diesem Grundstück wurde das Schulgebäude für die Staatliche Oberrealschule (Aufbauschule) Nordhorn errichtet. Der Schulbetrieb begann am 16. April 1925 um 9 Uhr mit den Aufnahmeprüfungen im Frensdorfer Gemeindehaus. Am 7. September 1926 wurde der Grundstein für das Schulgebäude gelegt, das auch heute noch so wie damals genutzt wird. Der Neubau wurde im Juni 1929 fertiggestellt, wegen der damaligen Weltwirtschaftskrise wurde auf eine offizielle Eröffnungsfeier verzichtet. Im Gebäude der Schule war auch eine Turnhalle, die im Erdgeschoss unterhalb der Schulaula lag und in der heute die Musikräume untergebracht sind. Ein Freisportgelände gab es zunächst nicht. Vermutlich wurden der Schulhof und das auf dem heutigen Strampel liegende Stadion für diese Aktivitäten genutzt. Mit dem Bau des Stadions an der damaligen Friedrich-Ebert-Straße wurde um 1925 begonnen. Ab 1933 wurde es ausgebaut und am 7. September 1935 als „Hindenburg-Kampfbahn“ mit einer großen Eröffnungsveranstaltung eingeweiht. Das Gymnasium nutzte die Sportstätte in den folgenden Jahren für Schulsportfeste.

  • 05-Gymnasium-192605-Gymnasium-1926

„Frentins Kuhle“ diente von 1944 bis 1955 als Deponie für Siedlungs- und Gewerbemüll. Bis Mitte der 50er Jahre wurde in der Grube der gesamte Nordhorner Hausmüll, bis zu 60 m3 täglich, abgeladen. Um 1955 war „Frentins Kuhle“ so weit gefüllt, dass dort kein Müll mehr entsorgt werden konnte. Nach 1955 wurde der Nordhorner Hausmüll dann zu einer Deponie in der Nähe des Resums gebracht. Das ehemalige Deponiegelände „Frentins Kuhle“ erhielt nach einer maschinellen Verschiebung und Verdichtung eine ca. 50 cm dicke Schicht Mutterboden als Abdeckung. Die Fläche wurde zunächst mit Erlen, Eichen, Akazien und Pappeln bepflanzt. Im Laufe der folgenden Jahre wurde der Baumbestand wieder gefällt oder entnommen. 

Ende der 1950er Jahre gab es Überlegungen, dort ein Freibad zu bauen. Eine Brücke über die Vechte sollte es mit dem 1953 errichteten Hallenbad verbinden. Dieses Vorhaben hätte 398.000 DM zusätzliche Kosten verursacht, so dass diese Pläne 1960 fallengelassen wurden. Ein Nordhorner Freibad wurde dann erst 1971-73 errichtet, vorher gab es nur eine Badeanstalt an der Vechte.

Im November 1961 beschloss der Nordhorner Stadtrat, am Promenadenweg hinter der damaligen Berufsschule auf dem Gelände „Frentins Kuhle“ eine Sportanlage für das Gymnasium, für die Mittelschule und für die Burgschule zu schaffen. Die Grafschafter Nachrichten berichteten mit folgender Schlagzeile: „Auf Frentins Kuhle: Ein Sportplatz für drei Schulen – Eine schöne Anlage für wenig Geld – Neue Wege für leidenschaftliche Spaziergänger und Wanderer“. Die Bundesjugendspiele des Gymnasiums mussten vorher auf Sportplätzen der Vereine Eintracht Nordhorn und Vorwärts Nordhorn stattfinden. Der Verwaltungsausschuss stellte im November 1961für die Anlage des Sportplatzes 20.000 DM zur Verfügung. Teile des Platzes lagen damals noch bis zu 3 m tiefer als das umliegende Baugebiet. Neben der Verfüllung dieser Löcher musste außerdem die an dieser Stelle in den 1950er und 1960er Jahren erfolgte Begradigung der Vechte berücksichtigt werden. Mit der Planung wurde der Gartenarchitekt Georg Folkerts vom Stadtbauamt beauftragt. Die Ausführung wurde der Nordhorner Gartenbaufirma Klaus Strootmann übertragen. Vom Sommer 1962 an konnte der Platz für den Schulsport genutzt werden. Einige Jahre später, 1965, wurde unmittelbar an der Vechte noch ein Spazierweg zum Kloster Frenswegen angelegt. In Jahren 1969/70 errichtete der TV Nordhorn auf dem Grundstück sein Turnerheim, das mittlerweile abgebrochen und durch ein neues Gebäude ersetzt worden ist.

  • 11-Bundesjugendspiele-196011-Bundesjugendspiele-1960

Der Landkreis Grafschaft Bentheim als Schulträger und die Stadt Nordhorn als Eigentümerin von „Frentins Kuhle“ schlossen 2019 Verträge, die die Nutzung des Geländes als Sportanlage sichern sollen. Zum einen wurde das gesamte Areal von der Stadt Nordhorn kostenlos für schulische Zwecke und für den Vereins- und Freizeitsport auf den Landkreis übertragen, zum anderen übernahm der Landkreis alle Verpflichtungen, die die Stadt mit den Sportvereinen getroffen hatte. 

Bereits im Jahr 1996 wurde gutachterlich festgestellt, dass von der ehemaligen Abfallgrube keine Gefährdungen für Mensch und Umwelt ausgehen. Eine im Dezember 2018 durchgeführte Kontrolluntersuchung auf Deponiegase kam zu folgendem Ergebnis: „…Für die auf dem Sportgelände geplanten Erneuerungsmaßnahmen und die sich daraus ergebende Folgenutzung beinhaltet somit die Deponiegassituation – sowohl aktuell wie auch zukünftig – keinerlei Gefährdungspotenzial über den Wirkungspfad Bodenluft-Mensch. …“

Über den symbolischen Spatenstich am 9. September 2020 berichteten die Grafschafter Nachrichten: 
„Bereits seit einigen Jahren wünschte sich das Gymnasium Nordhorn eine eigene Schulsportanlage. Bislang wurde Außensport auf den vorhandenen Sportanlagen im Stadtgebiet betrieben. Hierzu waren jeweils entsprechende Wegezeiten in Kauf zu nehmen. Die in unmittelbarer Nähe des Gymnasiums Nordhorn befindliche Außensportanlage „Frentjens Kuhle“ konnte nur noch bedingt für den Schulsport genutzt werden, da sie den heutigen Anforderungen, die an eine Schulsportanlage gestellt werden, nicht mehr entsprach. Dieser Wunsch wird nun Realität. 
Besonderen Dank sprach Landrat Uwe Fietzek der Stadt Nordhorn aus, die dem Landkreis Grafschaft Bentheim das Areal zur Errichtung einer Außensportanlage kostenlos übertragen hatte. Dadurch war der Weg zur Planung einer modernen Sportanlage frei.
Gemeinsam mit Vertretern des Gymnasiums Nordhorn und einem Fachplaner für Sportanlagen wurde eine Außensportanlage geplant, die sowohl dem Schulsport, als auch für den Vereins- und Freizeitsport neue Perspektiven gibt. Nach Vorbereitung und Durchführung eines nationalen Ausschreibungsverfahrens wurde der Auftrag zum Bau der Anlage am 9. Juli an die Firma Lüske Garten- und Landschaftsbau in Haselünne vergeben. Die Baukosten belaufen sich auf rund 650.000 Euro. 
Ab Frühjahr 2021 werden hier eine 200-Meter-Laufbahn, eine 100-Meter-Sprintstrecke, eine Sprunggrube, eine Kugelstoßanlage, eine Zone für Ball- und Speerwurf und eine Rasensportfläche (Kleinspielfeld) zur Verfügung stehen. Von der ursprünglichen Anlage erhalten bleiben die 400-Meter-Laufbahn, die gewissermaßen den Rahmen für die neue Sportanlage bildet, sowie das Beachvolleyballfeld. Komplettiert wird die Anlage durch eine Bewässerungsanlage und ein Gebäude für Sportgeräte des Schul- und Vereinssports. Auch wenn die Anlage in erster Linie für den Schulsport errichtet wird, sollen nach Schulschluss auch Vereine und sportbegeisterte Bürgerinnen und Bürger die Anlage nutzen können.“ 

  • 13-FrentinsKuhle-201913-FrentinsKuhle-2019

Generationen von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums haben „Frentins Kuhle“ mit Leben erfüllt. Sie haben dort nicht nur Sportunterricht gehabt, sondern auch wohl in den Unterrichtspausen die eine oder andere „verbotene“ Zigarette geraucht, nächtens ihr bestandenes Abitur gefeiert und einigen Unfug getrieben. Nach nunmehr fast 60 Jahren wird „Frentins Kuhle“ auch in der Zukunft ein wichtiger Ort für das Schulleben des Gymnasiums Nordhorn sein.

Quellen:
https://lgb.maps.arcgis.com/home/index.html - Historische Luftbilder, 1937
K. Griese: Nordhorn – wie es früher war, 1999
W. Straukamp: Fotografien aus der Sammlung Zahl Nordhorn 1912-1962
Volkshochschule Nordhorn, Hrsg.: Nordhorn im 3. Reich, o. J.
W. Zander: Zwischen Brunnen und Gedenkstein – Das Schülerheim der Oberrealschule 1926-1934, aus: Jahrbuch des Heimatvereins, 2003
Zeitungsarchiv der Grafschafter Nachrichten

Jan Leutenantsmeyer

Ein Rückblick ins vorige Jahrhundert ist notwendig… und zwar weit zurück bis in die Jahre 1962/63. In diesen Jahren wurden die Physikräume des Gymnasiums Nordhorn renoviert und die Gerätesammlung erheblich erweitert. Um Stellfläche für weitere Schränke zu gewinnen, mussten damals die beiden historischen Spitzbogenfenster zum Postdamm zugemauert werden. Mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Atomkernenergie (das heutige Bundesministerium für Bildung und Forschung) konnten ferner zahlreiche Experimentiergeräte angeschafft werden, die einen modernen Unterricht in Atom- und Kernphysik ermöglichten. Unter anderem wurden radioaktive Radium-Präparate bestellt, die wenige Jahre später aus Strahlenschutzgründen aber nicht mehr im Unterricht eingesetzt werden durften. Sie mussten in speziellen Bleiblöcken gelagert werden. Ihre Entsorgung im Atomendlager Schacht Konrad vor einigen Jahren verursachte erhebliche Kosten und einen großen bürokratischen Aufwand. Im April 1962 wurden den Mitgliedern des Nordhorner Stadtrats in einer atomphysikalischen Experimentierstunde die neuen Geräte vorgestellt.

  • 01Gymnasium 1949 Außenansicht01Gymnasium 1949 Außenansicht

Im Jahr darauf wurden auch die Räumlichkeiten der Physik-Abteilung modernisiert, erweitert und damit auf den neuesten Stand gebracht. Die Physik-Fachräume erhielten damals sämtliche zum Stadtring hin gelegenen Räume im zweiten Geschoss des Hauptgebäudes, wo sie auch heute noch zu finden sind. Es gab jetzt drei Unterrichtsräume, davon einen Hörsaal und zwei große Sammlungsräume. Auch die Geräte-Sammlung wurde nochmals vergrößert. Die Grafschafter Nachrichten berichteten im Oktober 1963 unter der Schlagzeile: „Eine Rennbahn für Lichtstrahlen – Gymnasium Nordhorn hat eine der modernsten Physikabteilungen in Niedersachsen“. Nach Abschluss der Renovierung gab es auch diesmal eine „Physikstunde“ für den Nordhorner Stadtrat.

24 Jahre später, im Schuljahr 1986/1987, mussten die Physikräume erneut umgestaltet und renoviert werden, weil sie nicht mehr den damaligen Ansprüchen eines modernen Physikunterrichts entsprachen. Diese Auffrischung der Räume wurde vom ehemaligen Kollegen Jan Leutenantsmeyer betreut. Vor seiner Tätigkeit als Lehrer am Gymnasium hatte er eine Ausbildung als Bauzeichner absolviert und konnte daher die Zeichnungen für die neuen Räume selbst anfertigen. Eingerichtet wurden ein Hörsaal mit ansteigendem Gestühl und ein Übungsraum für Schülerversuche. Darüber hinaus stellte die Stadt Nordhorn als Schulträger noch weitere Gelder für neue Experimentiergeräte zur Verfügung. Insbesondere wurden die Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler erweitert, selbst experimentieren zu können. 

Seitdem sind 35 Jahre vergangen. Und jetzt ist es endlich soweit! Der Umbau der Physikräume hat begonnen. Die Räumlichkeiten sind inzwischen sehr abgenutzt, an vielen Stellen treten Schäden am Mobiliar und an der baulichen Substanz auf. Die Ergänzung der Fachräume durch neue IT-Geräte wie PC, Active-Board, Beamer usw. führte dazu, dass Kabelzuführungen zum Teil offen herumlagen und im Unterricht zu Stolperfallen wurden. Dazu kamen prinzipielle Schwächen der Raumeinrichtungen. So bedingt die Hörsaalarchitektur einen lehrerzentrierten Unterricht, der mit modernen Unterrichtsmethoden nicht mehr kompatibel ist. Im Übungsraum hingegen mussten 1986 die Schülertische wegen der Stromzufuhr fest am Boden verschraubt werden. Um die Sicherheitsabstände zwischen den Tischen zu wahren, mussten Lehrerpult und Tafel an die Längsseite des Raumes gelegt werden. Die Folge war, dass vor allem bei großen Klassen die rechts und links außen sitzenden Schüler Probleme hatten, den Unterricht zu verfolgen und das Tafelbild zu erkennen. 

Erste Überlegungen für die neuerliche Umgestaltung der Physikräume wurden bereits 2015 angestellt. Da der Schulträger, der Landkreis Grafschaft Bentheim, aber dringendere Baumaßnahmen am Gymnasium Nordhorn vorziehen musste, zog sich der tatsächliche Beginn der Renovierung bis heute hin. 

Durch Umgestaltung und Renovierung sollen zwei neue Übungsräume entstehen. Dabei wird im Hörsaal das Podest entfernt und im anderen Raum die Anordnung der Tische und Stühle so verändert, dass von allen Schülerplätzen eine gute Sicht gewährleistet ist. Die Stromversorgung der Schülertische erfolgt bei modernen Systemen durch ein absenkbares System von der Decke aus. Das bietet den Vorteil, dass im Raum normales Schulmobiliar verwendet werden kann und man die Sitzordnung flexibel an die Unterrichtsform anpassen kann. Und als Glanzstück ermöglicht es die neue Einrichtung, die historischen Fenster wieder zu öffnen.

Die Baumaßnahmen haben am Freitag vor den Osterferien begonnen. In Anwesenheit der ehemaligen Schulleiterin Monika Woltmann wurden die zugemauerten historischen Fenster wieder geöffnet. Die Bauarbeiten befinden sich seitdem in vollem Gange. Am Ende der Sommerferien soll die Renovierung abgeschlossen sein. So lange müssen sich Schüler und Lehrer nur mit dem dritten, 2004 eingerichteten Fachraum behelfen, aber dieses Opfer bringen alle in Vorfreude auf die neuen Räume sehr gerne.

Hermann Hamel, Jan Leutenantsmeyer, Kerstin Wörsdörfer

Keine Kunstausstellung aufgrund von Corona? – Auf keinen Fall! Nur eben etwas anders als üblich.
Traditionsgemäß stellen die Kunstleistungskurse alle zwei Jahre im Februar Arbeiten und Kunstwerke aus, die in den letzten zwei Jahren in der gymnasialen Oberstufe und in Vorbereitung auf das Abitur entstanden sind. In diesem Jahr ist nun alles anders und das betrifft auch Galeriebesuche. Eine Ausstellung in der Städtischen Galerie, wie wir es aus vergangenen Jahren kennen, ist nicht möglich.

Dennoch konnte eine Ausstellung kuratiert werden, zu der wir Sie ganz herzlich einladen möchten: Und zwar von Zuhause, ganz entspannt an Ihrem Bildschirm. Besuchen Sie die virtuelle Kunstausstellung, in der Sie durch den Raum schlendern, vor einzelnen Kunstwerken Halt machen oder sich von Bild zu Bild leiten lassen, um sich alles im Detail anzusehen. Die Schülerinnen und Schüler aus den Kursen von Herrn Kaufmann und Frau Lübbers freuen sich, auch unter diesen Bedingungen zeigen zu können, wie viel Engagement, Zeit und Können sie in die einzelnen Arbeiten gesteckt haben und was sie in den vergangenen zwei Jahren gelernt und geleistet haben.

Klicken Sie auf das Bild, um zur Ausstellung zu gelangen.

Ausstellungseröffnung