Anne Frank gehört zu den bekanntesten Opfern des Holocausts. Ihr Tagebuch, das sie vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 führte, wurde 2009 von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. Vor den Nationalsozialisten versteckt, lebte Anne Frank zwei Jahre lang mit Familienangehörigen und Bekannten in einem Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263, dem heutigen Anne-Frank-Haus in Amsterdam, um der Deportation und Ermordung zu entgehen. Das Tagebuch endet drei Tage vor ihrer Deportation in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Annes Vater, Otto Frank, überlebte als einziger der Hinterhausbewohner den Nationalsozialismus und kehrte nach Amsterdam zurück, wo ihm das Tagebuch seiner Tochter Anne von einer Helferin übergeben wurde. Er veröffentlichte die Aufzeichnungen, die schon in den 1950er Jahren zum meistverkauften Taschenbuch und meistaufgeführten Bühnenstück in der Bundesrepublik Deutschland wurden. Im Jahre 1952 erschien die Übersetzung des Tagebuchs in den USA. Das Buch wurde auch in Amerika zum Bestseller, auch dank der begeisterten Rezension des Schriftstellers Meyer Levin in der New York Times. Das Theaterstück "The Diary of Anne Frank" feierte 1955 in New York Premiere. Otto Frank war bei der Entstehung des Bühnentextes intensiv beteiligt, und er half den Schauspielern bei der Vorbereitung auf ihre Rolle. Das Theaterstück eroberte die ganze Welt.

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Am 6. Juni 2018 wurde nun eine Neufassung dieses Theaterstücks unter dem Titel "Ich. Anne" an unserer Schule aufgeführt. Die Leipziger Kulturschule nahm insgesamt 151 SchülerInnen der Jahrgänge 8 und 9 mit hinein in die Welt der Anne Frank. Zwei Schauspieler zogen die SchülerInnen, die sich im Deutschunterricht bereits mit der Lebensgeschichte der Anne Frank beschäftigt hatten, in ihren Bann. Sie zeigten mit wenigen Requisiten ein lebensbejahendes, nachdenkliches und interessiertes junges Mädchen, welches, konfrontiert mit der Enge und den Gefahren des Verstecks, den Disputen mit ihrer Schwester und der ersten Liebe ihr Leben im Hinterhaus zu meistern versucht. Anne Frank träumte davon, Schriftstellerin zu werden. Der sehnsüchtige Blick der Schauspielerin in das Publikum sprach Bände - es waren die ganz "normalen" Träume, Sehnsüchte und Schwärmereien, die auch den heutigen Jugendlichen nicht fremd sind. Umso schwerer wog das Wissen der SchülerInnen im Zuschauerraum, dass es für Anne kein gutes Ende geben wird. Ihre Verhaftung wird am Ende lediglich angedeutet. Was geschah weiter mit Anne Frank? Was ging in ihr vor? Wie ging man mit der Familie um? All diese Fragen bleiben unbeantwortet, im Theaterstück wie auch im Tagebuch. Heute wissen wir, welcher furchtbare Weg ihr und den anderen Bewohnern des Verstecks im Hinterhaus bevorstand.

Die Aufführung vertiefte bereits erworbene Kenntnisse und Einsichten, regte erneut zum Nachdenken und Hinterfragen an, was die anschließende Gesprächsrunde deutlich zeigte. Zunächst noch zögerlich, dann jedoch immer eifriger stellten die SchülerInnen eine Frage nach der anderen. Mit viel Engagement versuchten Daniela Mitterlehner und ihr Kollege die Fragen zu beantworten. Vielen Dank für die Anregungen, die unsere SchülerInnen zum Nachdenken brachten! Ein weiterer Dank geht an den Förderkreis des Gymnasiums Nordhorn, der durch seine finanzielle Unterstützung die Aufführung des Theaterstücks an unserer Schule ermöglicht hat.

Anne Hilbers

 

Der Besuch der alten Dame
Friedrich Dürrenmatt

gespielt von der Theater-AG des Gymnasiums Nordhorn

Premiere: 12.06.2018
2. Aufführung: 14.06.2018
jeweils 19.00 Uhr, Aula

 Hier schon mal einige Bilder:

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Und worum geht es?
Die verarmte Kleinstadt Güllen erwartet hohen Besuch: Die Milliardärin Claire Zachanassian, die unter dem Namen Klara Wäscher ihre Kindheit in Güllen verbracht hat. Die Güllener hoffen auf finanzielle Unterstützung durch die alte Dame. Diese hingegen möchte als Gegenleistung für ihre finanzielle Hilfe nur eines: Rache für das Unrecht, das vor 45 Jahren an ihr begangen wurde. So hat Alfred Ill sie als 17-Jährige geschwängert und die Vaterschaft verleugnet. Klara musste Güllen entehrt und arm verlassen, wurde zur Prostituierten, bis sie durch eine Heirat an ein großes Vermögen gelangte. So unterbreitet sie der Stadt Güllen das Angebot:
„Eine Milliarde für Güllen, wenn jemand Alfred Ill tötet.“

Der Eintritt ist frei!

Mitwirkende: Katharina Munk, Lennard Book, José Juan Sánchez y Campodonico, Marlene Wenderoth, Shawn-Pierre Döppers, Michael Bertram, Sarah Mohammad, Lea Brookmann, Alicia Sanchez, Insa Rigterink, Jonas Elferink, Nina Koernig, Lina Baptista, Tilda Jahn, Franka Walter, Jörg Fröhlich, Kassilia Fischer, Anna Kollmann

Inga Brookmann

Seit September hat Alba Plaza Bermejo, unsere Fremdsprachenassistentin aus Móstoles, unser Schulleben bereichert und Ende Mai haben wir uns mit einer Fiesta Sorpresa in der Cafeteria von ihr verabschiedet. Geschenke, Essen und Trinken, piñata, Musik und Tanz waren vorbereitet und nach der Schülerrede konnte man ein paar Tränchen in Albas Augen sehen.

Dank der guten Beziehung zum Lise-Meitner-Gymnasium in Neuenhaus haben wir im letzten Frühsommer Alba von den Neuenhausern "geerbt". Die Arbeit an der Schule und das Leben in Deutschland hatten Alba so gut gefallen, dass sie nach dem ersten Neuenhauser Jahr gern ein zweites Assistenzjahr an unserer Schule verbringen wollte. ¡Fantástico!

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Ihre zwei AGs "Spanisch für Anfänger" wurden von Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 bis 10, einigen Lehrern und Müttern unserer Schüler besucht. Neben der AG-Arbeit unterstützte Alba die Spanischkurse in der 9, 10, 11 und 12 und so waren in den kleinen Spanischkursen oft zwei Spanischlehrerinnen. ¡Estupendo!

Was für den Briten das Wetter, ist für den Spanier das Essen - und auch Alba entspricht diesem spanischen Klischee. In der monatlichen Koch-AG hat sie ihr Wissen weitergegeben und mit ihren cocineros y cocineras verschiedene spanische und lateinamerikanische Gerichte zubereitet. Unsere Küche ist nun top ausgestattet und deutlich sortierter als vor Albas Wirken.
Die Assistenzzeit wird den jungen Studenten Europas ermöglicht, damit sie Sprache und Kultur ihrer Heimatländer weitergeben und sie die Sprache des Gastlandes erlernen. So hat auch Alba einen Deutschkurs der VHS besucht und als eine der wenigen das anspruchsvolle C1-Diplom bestanden. ¡Felicitaciones!

Alba Plaza verbringt den Sommer in Spanien und im Herbst wird sie wieder in Nordhorn sein und an der VHS, unserem Kooperationspartner, den Spanischkurs fortsetzen. Sie freut sich auf ihre AG-Teilnehmer, aber auch über weitere Interessenten.
Muchísimas gracias, querida Alba, por todo lo que has hecho para nuestro instituto.

Kirsten Rigterink

 

Säen und Ernten am Gymnasium Nordhorn - Besuch der Theatergruppe ACRA im Rahmen des Aktionskreises Pater Beda

Die Theatergruppe ACRA ("Kulturverein Wurzeln und Flügel") aus Campo Formoso (Nordost-Brasilien) machte vor kurzem halt am Gymnasium Nordhorn und faszinierte die Schülerinnen und Schüler der Religionskurse des Gymnasiums Nordhorn mit ihren Stücken. In ihren Aufführungen hat die Gruppe die Ergebnisse des Projektes "Säen und Ernten" kreativ verarbeitet, um die Erfolge und Auswirkungen der Arbeit in Brasilien zu verdeutlichen. Als zentrale Botschaft wird deutlich, dass die Solidarität im Säen, Ernten und Teilen den Menschen vor Ort in vielfältiger Weise zu Gute kam und nachhaltige Veränderung bewirkt.

Strahlende Darsteller vor einem bunten Bühnenbild tragen zur Einleitung des Programms mithilfe einer Gitarre, einer Violine und einem Chor ein Lied vor, welches sich mit "Freunde für immer" übersetzen lässt. Sowohl gesungener Text als auch Klang sind fröhlich. Das folgende Stück jedoch, genannt "Pater Beda", bildet zum Lied einen Kontrast, indem es beginnt, nachdem die Schauspieler sich in Schwarz gekleidet haben und düstere Musik einsetzt. Gerade das Problem des 'nicht gehört Werdens', der fehlenden Beachtung, steht in dieser Darbietung im Mittelpunkt, gefolgt von einer Darstellung der fehlenden Perspektive und Sicherheit in Brasilien, welches als eine "völlig andere Welt, in die wir eintauchen, eine Welt, die es so in Europa und Deutschland nicht gibt", bezeichnet wird.

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So zeigen sich die Schauspieler dem Publikum mit verdeckten Ohren, Augen oder Mündern, stellen somit die fehlende Beachtung der Problematik in den Vordergrund, die in nicht gegebener Hilfe resultiert und Hunderte von Kindern, die von einer großen Zukunft geträumt haben, zu Arbeit zwingt und somit von Bildung und einem angemessenen, zukünftigen Beruf abhält. Verglichen wird dies mit dem "bekannteren" Teil Brasiliens, welcher von Musik, Tanz und Festen geprägt ist, um die soziale Ungleichheit und deren Wachstum zu verdeutlichen. ("Während wir schöne Feste mit tollem und viel Essen feiern, gibt es immer noch Menschen, die hungern." - "Wir dürfen nicht vergessen, dass schon so viele Menschen an Hunger gestorben sind.")

Das zweite Rollenspiel, "Soli Vida", stellt das gleichnamige Netzwerk vor und dient zum Dank an Organisationen, die den Bau von Pflanzen und Gemüse in Stadtgärten in Brasilien ermöglichen. So wird mithilfe von glücklichen Charakteren gezeigt, wie durch das Pflanzen von Samen neue Möglichkeiten und Hoffnung "gesät" werden. Durch den Anbau von Obst und Gemüse lässt sich der Hunger in der Welt verringern.

Insgesamt erstreckte sich das Programm auf zwei Schulstunden und hinterließ größtenteils einen bleibenden und positiven Eindruck.

Jonathan Krämer und Tilda Jahn

Luisa Kües erzielt einen hervorragenden 3. Platz beim Bundeswettbewerb DNO (Deutsche Neurowissenschaften Olympiade) in Heidelberg

Nachdem sich Luisa Kues am 17.03.2018 beim Regionalwettbewerb in Bonn für das Bundesfinale qualifiziert hatte, konnte sie auch beim Bundeswettbewerb der DNO (Deutsche Neurowissenschaften Olympiade, 12.05.18) überzeugen.

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Der Ablauf des Wettbewerbs glich dem des Regionalwettbewerbs: In vier deutlich schwereren Teilprüfungen mussten die knapp 40 Teilnehmer ihr Wissen über das Fachgebiet Neurobiologie in englischer Sprache unter Beweis stellen. Es begann mit einem Multiple Choice Test und einem sich anschließenden neuroanatomischen Test, bei dem die Teilnehmer Teile des Gehirns oder mikroskopische Präparate richtig zuordnen mussten. Im dritten Teil mussten die Teilnehmer ihnen gestellte Fragen innerhalb von 10 Sekunden beantworten. Der letzte Teil war die Patientendiagnose. Dabei wurden sechs kurze Filme von Patienten gezeigt und die Teilnehmer sollten eine Diagnose stellen, je einen weiteren Test zur Überprüfung dieser Diagnose vorschlagen und Therapieansätze benennen.

Die 10 Teilnehmer, die in den vier Prüfungsteilen die meisten Punkte erlangt hatten, wurden aufgerufen und mussten sich erneut einer „Podiumsbefragung“ stellen. Dabei stellte abwechselnd einer der drei Professoren jeweils eine Frage an einen Teilnehmer - die Fragen gingen quer durch den Bereich der Neurowissenschaften. Bei richtiger Antwort durften sich die Teilnehmer wieder hinten in die Reihe anstellen, bei der zweiten falschen Antwort war man ausgeschieden. So minimierte sich langsam die Anzahl der Teilnehmer. Die Anspannung war auch im Publikum groß, denn hier durften auch Eltern und Begleitpersonen zusehen. Schließlich schaffte Luisa es, unter die ersten drei Gewinner zu kommen.

Als Preis erhielt sie neben der Urkunde, ein Comicbuch über die Sinne, Schmuck mit Neuronen zudem eine Freikarte für die Teilnahme am 11. FENS Forum of Neuroscience – eine internationale Konferenz zur Neurobiologie, die im Sommer 5 Tage in Berlin stattfindet.

Inga Brookmann