Wie berechnet man den Ozean?

  • ozean_2011.1ozean_2011.1

Unser ehemaliger Abiturient Nils Brüggemann berichtete den SchülerInnen der Physikkurse über seine Tätigkeit als Doktorant am Hamburger Institut für Meereskunde

Am Montag, dem 21.3.2011, referierte in der Aula des Gymnasiums Nils Brüggemann - Abiturient des Jahrgangs 2004 - über seine Ausbildung und Tätigkeit als Doktorand an der Universität Hamburg am Institut für Meereskunde. Nils studierte nach dem Abitur Physik auf Diplom an der Uni Bremen und schrieb seine Diplomarbeit in Bremerhaven am Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung. Seine Doktorarbeit begann er in Kiel am IFM-GEOMAR (Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel) und setzte sie an der Universität Hamburg fort.

Im ersten Teil seines Vortrages ging Nils in anschaulicher Weise auf die Aspekte eines Physikstudiums ein: Voraussetzungen; Wahl des Studienortes, Ablauf des Studiums, Berufsaussichten. Zu den Studienvoraussetzungen bemerkte er: „Im Grunde sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig, sie schaden aber auch nicht!“ Als nützlich bezeichnete er Kenntnisse in Mathe und den Naturwissenschaften aus der Oberstufe, in der Anwendung des Computers und im Umgang mit der englischen Sprache. Unabdingbare Voraussetzungen liegen, so Nils, hingegen in der Motivation für die Beschäftigung mit physikalischen Fragestellungen, er nannte in diesem Zusammenhang Rätselleidenschaft und Ausdauer, Interesse an Vorgängen in der Natur sowie Leidenschaft zum Basteln und Philosophieren.

Im Anschluss gab Nils den Schülerinnen und Schülern eine Anzahl gut nachvollziehbarer Argumente, fachlicher wie auch persönlicher Art, die die Wahl des Studienortes beeinflussen, und stellte den Ablauf des Studiums vor. Immer wieder betonte er dabei, dass es wichtig ist, die Zusammenarbeit mit Kommilitonen zu suchen. Zum Abschluss des ersten Referatsteiles stellte Nils die Arbeitsmöglichkeiten eines ausgebildeten Physikers vor.

Im zweiten Teil seines Vortrages ging Nils auf die inhaltlichen Aspekte seiner universitären Arbeit ein. Er stellte sein Arbeitsgebiet, die Ozeanographie, vor. Auf der Internetseite von IFM-GEOMAR findet man eine mögliche Definition: „Die (physikalische) Ozeanographie hat die Physik des Ozeans und seine Wechselwirkung mit der Atmosphäre zum Gegenstand. Ihr zentrales Ziel ist die Beschreibung und Erklärung der komplexen Bewegungsvorgänge im Ozean“. Nils erläuterte die Einteilung in theoretische (modellierende) Ozeanographie und experimentelle (messende) Ozeanographie. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt im theoretischen Bereich, er versucht, modellhaft Vorgänge in der einige 100 m tiefen Deckschicht des Ozeans zu beschreiben. Dazu stellte er den Zuhörern die zugrunde liegenden Gleichungen und die bei der Lösung auftretenden Probleme vor. An einem Beispiel zeigte er, wie man für einen kleinen Bereich des Ozeans von 200 km Länge und 100 km Breite eine Lösung für die Temperaturverteilung erhalten kann.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten durch das Referat wertvolle Tipps zur Wahl und Organisation des Studiums, und sie erhielten einen guten Einblick, wie Physik und damit verbunden auch Mathematik an der Universität betrieben wird. Sie bedankten sich beim Referenten mit lang anhaltendem Applaus.