Vortrag in der Aula für Schüler/innen der Physikkurse (Q-Phase)

Am Dienstag, dem 22. Dezember 2009 referierte in der Aula des Gymnasiums Mathias Hoegen –Abiturient des Jahrgangs 2001 - über seine Ausbildung und Tätigkeit als Ingenieur. Unterstützt wurde er dabei von Jeniffer Gerrero, die ebenfalls eine Ausbildung zur Maschinenbauingenieurin absolviert hat. Heute sind beide bei der Firma Siemens in Erlangen tätig.

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Unter den Fragestellungen „Was ist bzw. macht ein Ingenieur“ und „Wie wird man Ingenieur?“ beleuchtete Mathias Hoegen zunächst die Ausbildung zu diesem Beruf.

Obwohl er in der Schule als Leistungsfächer Englisch und Französisch und als Prüfungsfach Mathematik gewählt hatte, war dies kein Hinderungsgrund, sich für eine technische Ausbildung an der Universität Braunschweig zu entscheiden - wichtig ist seiner Ansicht nach vor allem ein Interesse an Technik. Im Studium spielt allerdings auch die Mathematik eine wesentliche Rolle. Vor einer Entscheidung zur Aufnahme eines Studiums sollte man für sich die verschiedensten Publikationen – Studienführer oder Internet – nutzen und sich über die Studienbedingungen informieren. So ist im Bereich des Ingenieurswesens häufig ein Praktikum Voraussetzung für die Aufnahme eines Studiums.

Nach einer kurzen Erläuterung zum Aufbau eines Maschinenbaustudiums ging er auf seine Zeit im Ausland ein: Studium in Zaragossa (Spanien) und Diplomarbeit am MIT Camebridge (USA). Seine Diplomarbeit im Bereich "Micro Energy Harvesting" befasste sich mit der Umwandlung mechanischer Energie aus Umgebungsschwingungen in elektrische Energie. Eingesetzt werden könnte diese Technik z.B. im Flugzeugbau, um feine Haarrisse in der Außenhaut eines Flugzeugs zu entdecken.

Die Zeiten im Ausland empfand er als sehr wichtig und empfahl allen Schülerinnen und Schülern unbedingt in ihrem Studium ebenfalls einen Auslandsaufenthalt einzuplanen.

Ein Vorteil der Ingenieursausbildung ist seiner Ansicht nach die Möglichkeit, in sehr vielen Gebieten eingesetzt werden zu können. Viele Wege stehen offen: ob im Flugzeugbau, in der Kraftfahrzeugtechnik oder in anderen Bereichen, Ingenieure sind – zumindest heute – gefragte Menschen. Dies darf aber nicht der alleinige Grund zur Aufnahme eines Studiums sein.

Wie sieht der Alltag eines Ingenieurs aus? Heute ist Mathias Hoegen bei der Firma Siemens in Erlangen beschäftigt. Dort arbeitet man an vielfältigen Projekten: Automatisierung von Fabriken, Entwicklung von Gasturbinen und Kraftwerksbau, Projektierung von Solarthermiekraftwerken, Entwicklung von Geräten für die medizinische Diagnostik. Er selbst beschäftigt sich mit Sicherheitsfragen bei der Kraftwerkstechnik.

Frau Gerrero, die ebenfalls bei der Firma Siemens arbeitet, hob hervor, dass der Beruf einer Ingenieurin auch von Mädchen gewählt werden sollte. Der Anteil der Frauen in Deutschland sei im Gegensatz zu anderen Ländern viel zu niedrig. Sie stellte ihre Arbeit im Bereich „Healthcare“ vor, wo sie an der Entwicklung von Computertomographen beteiligt ist. Heutige Geräte können inzwischen bei geringen Dosen Ganzkörperaufnahmen von Menschen liefern, wobei die Aufnahmen nicht nur hartes Gewebe (Kochen), sondern auch weicheres Gewebe wie innere Organe bei einem Scan darstellen können.

Bei beiden Referenten wurde deutlich, wie groß das Betätigungsfeld eines Ingenieurs/einer Ingenieurin ist und wie spannend die Arbeit im Beruf sein kann.

Im Anschluss an den Vortrag gingen beide noch auf Fragen aus dem Publikum ein. Auf die Frage „ Würdest du ein solches Studium noch einmal genauso machen?“ kam ein uneingeschränktes „Ja“.