Das Gymnasium Nordhorn ist seit Beginn des zweiten Halbjahres 2020/2021 um ein weiteres Gebäude reicher: das N-Gebäude.

Die Rückkehr des Landes zum Abitur nach dreizehn Jahren und die Prognosen des Landkreises über steigende Schülerzahlen machten bereits vor Jahren deutlich, dass die vorhandenen Raumkapazitäten am Gymnasium Nordhorn nicht mehr genügen würden. Die Berechnung des Landkreises hatte ein Defizit von mehreren Unterrichts- und weiteren Differenzierungsräumen ergeben. Für eine Übergangslösung wurden zu Beginn des letzten Schuljahres kleinere Räumlichkeiten unter dem Dach reaktiviert, Räume der berufsbildenden Schulen in der Bachstraße genutzt und auch ein Container mit einem Klassenraum half, die Raumnot zu überbrücken. 

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Zu Beginn der Planungen stellte sich für die Schulleitung und die Verwaltung die Frage, wo die Räume überhaupt realisiert werden könnten, da die Möglichkeiten für weitere Gebäude durch die Baumaßnahmen der vergangenen Jahre stark eingeschränkt wurden. Seit der Übernahme des Gymnasiums von der Stadt Nordhorn hat der Landkreis Grafschaft Bentheim in die Sanierung der vorhandenen Bausubstanz, aber auch in den Bau neuer Gebäude investiert. Diese Baumaßnahmen grenzten die Standortsuche für die Errichtung eines weiteren großen Gebäudes stark ein. Da die alte Sporthalle ebenfalls sanierungsbedürftig war, wurde der Beschluss gefasst, den Neubau und die Sanierung der Sporthalle zu einer Maßnahme zusammenzufassen und das neue Gebäude an die alte Sporthalle anzugliedern. Geplant wurde das Gebäude von Klever und Bangen, wobei sich die detaillierten Planungen bis ins Jahr 2019 hinzogen. Im Dezember 2019 wurde mit dem ersten Spatenstich durch den Landrat Uwe Fietzek, den Schulleiter des Gymnasiums Nordhorn und offiziellen Vertretern aus Politik und Wirtschaft die Bauphase offiziell eröffnet. Nach etwa einem Jahr Bauzeit konnten die Arbeiten im Januar 2021 beendet werden. 

Innerhalb des Gebäudes gibt es acht Klassenräume und drei Differenzierungs- und Gruppenräume. Die Klassenräume konnten mit Mitteln des Digitalpaktes ausgestattet werden und entsprechen so dem neusten technischen Stand, so dass dort neben Präsenzunterricht auch Hybridmodelle oder voller Online-Unterricht angeboten werden können. Hierzu verfügen die Räume über Airserver und die Ausstattung mit Beamern, Computern und allen Anschlüssen zum Streamen und gleichzeitigem Aufnehmen. Obwohl das Gebäude in die "Lücke" zwischen dem V-Gebäude, der Feuerwehrzufahrt und der alten Sporthalle gebaut wurde, ist dabei kein Kompromiss entstanden. Ganz im Gegenteil! Man hat den Eindruck, als wenn der Bau in der Gesamtheit aller Gebäude geplant wurde. Die Klassenräume haben eine ausreichende Größe von mindestens 65 qm. Alle Gruppenräume lassen sich flexibel nutzen. Auch die Anbindung an die alte Sporthalle ist über das Gebäude möglich. Ein überaus gelungenes Ergebnis!

Als kleiner Wermutstropfen bleibt lediglich, dass aufgrund der Brandschutzvorgaben des Landkreises in den Fluren und auch im großen Eingangsbereich bislang noch keine Bilder aufgehängt werden dürfen, was den Bau kahl aussehen lässt. Aber auch hierfür findet sich hoffentlich bald eine Lösung!

Kerstin Wörsdörfer