Am 24. Oktober 2019 versammelten sich die Klassen 10 und 11 zu einer Vorlesung in der Aula. Wie es bei einer Vorlesung abläuft, weiß eigentlich jeder. Jemand stellt sein Buch vor und liest verschiedene Textstellen daraus vor, dabei bezieht er das Publikum mal mehr, mal weniger mit ein. Die Vorlesung von Oliver Lück jedoch war von einem etwas anderen Charakter. Mit einer erfrischenden Abwechslung von Vortrag und einer mit Musik untermalten Diashow seiner Reisebilder schaffte er es, die Schülerinnen und Schüler für eine Doppelstunde in seinen Bann zu ziehen.

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Er erzählte uns von seinem Leben als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor, der mit seinem VW-Bus durch ganz Europa reist. Aus dieser Vielzahl an kleinen Geschichten mit den dazugehörigen Momentaufnahmen von Mensch und Natur, auf die er während seiner vielen Reisen trifft, wird dann ein Buch. Dabei handelt es sich aber nicht um gewöhnliche Geschichten. Es handelt sich um die Lebensgeschichten verschiedener, eigentlich eher gewöhnlicher Personen, die doch irgendwie besonders sind. So erzählte er uns von Goldgräbern, welche er in Inari, einer kleinen Gemeinde Finnlands, traf. Diese nahmen ihn in eine Bar mit, in der man mit Gold bezahlen konnte. In seinen Büchern schreibt Oliver Lück aber noch mehr faszinierende Geschichten von Personen in ganz Europa. Ein Beispiel sind hier Andre, ein Bauer, der eine einzigartige Chilisorte anbaut, oder die Irin und Geschichtenerzählerin Claire Murphy. Manchmal seien es kleine Entscheidungen gewesen, die er getroffen habe, die ihm eine neue Geschichte offenbarten. So erzählte er uns, wie er in Lettland, indem er sich entschied, links abzubiegen, die alte Dame Biruta kennenlernte. Diese sammelt Treibgut aus der Ostsee und macht aus beispielweise alten Zahnbürsten oder Plastikdeckeln Kunst für ihren Garten. Ihre Flaschenpost-Sammlung veranlasste Oliver Lück sogar dazu, ein ganzes Buch darüber zu schreiben. In "Flaschenpostgeschichten" schrieb er über seine Suche nach dem Absender, bis er am Ende 500 Briefe und sehr viele neue Leute kennengelernt hatte.

Aber Oliver Lück erzählte nicht nur von Lebensgeschichten, sondern stellte uns auch ein paar witzige Übersetzungsfehler vor, die er während seiner Reisen gesammelt hat. Dabei handelt es sich um kleine Fehler, wie das Vergessen der Ü-Punkte ("Affen beißen bitte nicht futtern"), bis zu vollkommen falschen "Google-Übersetzungen", die den Inhalt vollkommen verdrehten.

Auch die vielen Schülerfragen am Ende der Lesung bestätigten nochmal unser Interesse an dem Vortrag und Oliver Lück als Person.

Leonie Els, 10b