Das Gymnasium Nordhorn verabschiedete drei Kollegen in den Ruhestand

Zum Schuljahresende 2014/2015 sind am Gymnasium Nordhorn drei Kollegen in den Ruhestand verabschiedet worden: das Ehepaar Almut und Udo Sander und Magdalena Michaelis, die seit 29 Jahren an der Schule tätig war. Die Schulleiterin, Frau Oberstudiendirektorin Monika Woltmann, überreichte ihnen im Rahmen einer Gesamtkonferenz die Entlassungsurkunden des Landes Niedersachsen und dankte ihnen für die geleistete Arbeit.

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Frau Studiendirektorin Magdalena Michaelis hat ihr Abitur am staatlichen Regino-Gymnasium in Prüm abgelegt bevor sie Romanistik und Anglistik an der Universität Trier studierte. Während des Studiums verbrachte sie ein erstes Auslandsstudium an der University of Virginia/Charlottesville (USA). Von dort zurückgekommen, erweiterte sie ihr Studienprogramm um Hispanistik. Im Anschluss an einen einjährigen Unterrichtseinsatz an zwei französischen Gymnasien im Südwesten Frankreichs legte sie ihr erstes Staatsexamen in den Fächern Englisch und Französisch an der Universität Trier ab um im Anschluss im Nachbarland Belgien das Studium der Hispanistik fortzusetzen, in dessen Verlauf sie als vierte Sprache noch Niederländisch lernte. Parallel zu einem weiteren  Unterrichtseinsatz als Fremdsprachenassistentin am Instituto Fray Luís de León in Salamanca (Spanien) legte sie dann die Erweiterungsprüfung im Fach Spanisch ab und erhielt ein Stipendium des Belgischen Außenministeriums, um an der Katholieke Universiteit Leuven an einem Forschungsprojekt im Bereich des Modernen Fremdsprachenunterrichts teilzunehmen, dessen Ergebnisse sie im Anschluss im Rahmen ihres Referendariats am Studienseminar in Speyer/Außenstelle Ludwigshafen anwenden konnte.

Nach einem Jahr Unterrichtstätigkeit am Gymnasium an der Burgstraße in Kaiserslautern trat Frau Michaelis schließlich im Jahr 1986 als Studienassessorin ihren Dienst am Gymnasium Nordhorn an. Ein Jahr später erfolgte die vorzeitige Ernennung zur Studienrätin. 1990 wurde sie Oberstudienrätin und ungefähr zeitgleich beauftragte die Bezirksregierung Weser-Ems sie, im gesamten Bezirk die Struktur zur Durchführung des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen aufzubauen und auch Mitglied der niedersächsischen Landesjury des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen zu werden. 1994 wurde sie zur Studiendirektorin ernannt und war damit die erste Frau, die jemals am Gymnasium Nordhorn in Rahmen der Schulleitung tätig wurde. Neben der Koordination des Aufgabenfelds A (sprachlich-musische Fächer) und der Lernmittelausleihe gehörte auch der komplexe Bereich des Schulbudgets zu ihrem Aufgabenbereich. Darüber hinaus engagierte sich Frau Michaelis aber noch weit mehr: von 1998 bis zur ihrer Pensionierung war sie im Rahmen der Bundesjury des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen Prüferin und Aufgabenstellerin für Spanisch. Ihr ist aber auch zu verdanken, dass das Gymnasium Nordhorn den Titel ‚Europaschule‘ bzw. seit 2014 die Auszeichnung ‚Europaschule in Niedersachsen‘ tragen darf. Lange Jahre war sie Repräsentantin des Gymnasiums Nordhorn im Partnerschaftskomitee der Stadt Nordhorn und war federführend für die Einführung des Faches Spanisch am Gymnasium Nordhorn verantwortlich. Gleichzeitig baute sie das Fach Niederländisch neu auf und initiierte und begleitete über 10 Jahre lang die ersten Austauschbegegnungen mit Partnerschulen in den Niederlanden. Auch der Einstieg des Gymnasiums Nordhorn in die Hochbegabtenförderung wurde von ihr koordiniert. Die Betreuung von sowohl Fremdsprachassistentinnen und Fremdsprachenassistenten als auch deutschen und ausländischen Austauschschülerinnen und Auslandsschülern sowie die Mitarbeit in europäischen Schulpartnerschaftsprojekten (Comenius/Erasmus+) waren ihr immer ein besonderes Anliegen. Herzlichen Dank für alles.

Studienrätin Almut Sander besuchte in Northeim das Gymnasium und studierte anschließend in Göttingen Englisch und evangelische Theologie auf Lehramt. Nach Abschluss ihres Studiums ging sie für ein Jahr ins Ausland nach Bozen, wo sie ‚Sprachunterricht Deutsch für Ausländer´ erteilte. Im Anschluss absolvierte sie ihr Referendariat in Hannover. Nachdem sie mit ihrem Mann und ihrer Familie nach Nordhorn gezogen war, nahm sie an der Orientierungsstufe Deegfeld ihre Lehrtätigkeit als Studienrätin auf. Mit der Auflösung der Orientierungsstufen kam Almut Sander zunächst an das Lise-Meitner-Gymnasium nach Neuenhaus, konnte aber schon ein Jahr später an das Gymnasium Nordhorn versetzt werden. Seit 2006 war sie als Schulfrauenbeauftragte bzw. Gleichstellungsbeauftragte am Gymnasium Nordhorn tätig und setzte sich sehr für die Belange der jungen Kolleginnen und die Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung ein. Seit ihrem Umzug nach Nordhorn war und ist sie aktiv in der Martin-Luther-Gemeinde und auch Mitglied der Lutherischen Kantorei. Als Ratschlag möchte sie den Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg geben, noch mehr Geduld und Verständnis für die anvertrauten Kinder zu entwickeln und sie dort abzuholen, wo sie bei der Ankunft stehen.

Oberstudienrat Udo Sander besuchte das Gymnasium auf der Ostseeinsel Fehmarn und kam nach dem ersten Staatsexamen als Referendar an die Elsa-Brändström-Schule in Hannover, wo er auch nach dem zweiten Staatsexamen zunächst blieb. Als die KGS Neuenhaus einen Fachbereichsleiter suchte, bewarb er sich auf diese Stelle, da es ihm immer ein Anliegen war, besonders schülerorientiert zu arbeiten und Schüler gezielt in ihrem Lernprozess zu unterstützen. Mit seiner Familie zog er nach Nordhorn. Zusammen mit Herrn Schulrat Ragnitz stellte er außerschulische Lernorte der Region zusammen und beschäftigte sich besonders mit dem Thema Landwirtschaft, deren Entwicklung er mit Schülern in einer Zeitreise darstellte. Auch scheute er nicht davor zurück, eine Plattdeutsch-AG zu betreuen, in der die Schüler ihm diese Mundart beibrachten. 2003 wurde er mit der Leitung des Gymnasialzweiges der KGS Neuenhaus beauftragt und konnte in dieser Position seine Vorstellungen zum optimalen ‚Lernen lernen‘ umsetzen. Mit der Auflösung der KGS in Neuenhaus wurde er 2007 an das Gymnasium Nordhorn versetzt, half gleichzeitig aber, das Evangelische Gymnasium in Nordhorn zu gründen. Ein Jahr war er dort tätig, bevor er 2009 an das Gymnasium Nordhorn zurückkehrte. Getreu seinen Interessen hat er die Entwicklung des Methodenkonzepts vorangetrieben und damit eine Grundlage dafür erstellt, dass Schüler effektiver lernen können. Am Gymnasium Nordhorn schätzte er die hohe Kollegialität und auch die offene Art, im Konfliktfall ordentlich miteinander umzugehen. Sein Wunsch ist, dass die Kollegen noch stärker Schüler stützen und ihnen das Arbeiten erleichtern.

Kerstin Wörsdörfer

Die Schulgemeinschaft dankt sowohl dem Ehepaar Sander als auch Magdalena Michaelis für ihr großes Engagement in der Schule und wünscht ihnen für ihre Zukunft alles Gute.