25 Jugendliche aus Reykjavik und Nordhorn erarbeiten eine Tanzperformance zu „Fertram und Hildur“

die Gruppe

„Tanzen? Das ist nicht Ihr Ernst!“ Eher skeptisch reagierten die Schülerinnen aus dem Jahrgang 12 auf die Ankündigung von Kirsten Rigterink, der Leiterin des DS-Kurses, dass in diesem Jahr Tanz Thema des Erasmusprojekts sein werde. Bereits zum dritten Male besuchten Jugendliche und Lehrkräfte unserer Schule die Reykjaviker Borgaholts-Schule. Die Skepsis der 16 Nordhorner Jugendlichen wich aber schnell. Unter der Leitung der engagierten Tanzpädagoginnen des TPZ Lingen, Linda Waldhoff und Beatrice Panero, entwickelten sie zusammen mit ihren Gästen aus Reykjavik in der vergangenen Woche eine Choreografie zu einem isländischen Märchen. Die Geschichte von Fertram und Hildur erzählt von der Verfolgung der schönen Prinzessin und ihrem Geliebten durch die böse Hexe. „Stellt euch vor, ihr seid kleine Fische auf der Flucht“, regte Linda Waldhoff die Fantasie der Jugendlichen an. Diese verwandelten verschiedene Handlungen des Märchens in Bewegung. Mit wenigen Requisiten und eindringlicher Musik stellte die Gruppe Macht, Flucht, Verzweiflung und Rettung tänzerisch dar. „Ich habe nicht alles verstanden“, erklärte eine Besucherin der Show, „aber die Bilder haben mich berührt.“

Probenfot 4

„Die Arbeit erweitert den Unterricht in Darstellendem Spiel auf besondere Weise“, erläutert die Projektleiterin Rigterink. „Tanz behandeln wir eher stiefmütterlich, aber mit dem TPZ haben wir einen kompetenten Partner an der Seite“. Die finanzielle Unterstützung durch die Europäische Union ermöglicht unserer Schule, die Dozentinnen zu engagieren, und finanziert auch die anderen Kosten des teuren Austauschs. „Die Familien der Teilnehmenden müssen nur einen geringen Eigenanteil zahlen. Ohne die EU und ohne die Erasmus-Fördergelder könnten wir nicht nach Reykjavik fliegen“, erklärt Andreas Langlet, Direktor unserer Schule. Nachdem die Gruppe bereits im Februar in Island gewesen war, organisierte die Schule im April den Tanzworkshop. Verschiedene Freizeitaktivitäten wie Bowling, Lasertag oder Party sowie eine Exkursion nach Amsterdam lockerten die Projektarbeit auf.

Flosi und Gudny aus Reykjavik

Der Austausch in diesem Jahr setzte so die Partnerschaft mit Island fort. 2022 fotografierten die Schülerinnen und Schüler Landschaften und erstellten Radierungen unter der Leitung der Kunstlehrerin Thea Lambers und dem Physiklehrer Matthias Dornbusch. Ein Jahr später begeisterte der isländisch-deutsche Mädchenchor unter der Leitung von Heike Späthe die Zuhörer auf der Charitygala des Gymnasiums. 2025, zum hundertsten Geburtstag unserer Schule, wird Musik erneut ein Schwerpunkt des Austausches sein. Heike Späthe, die Leiterin der Musikfachgruppe, teilt gut gelaunt mit: „Chor und Band werden nach Island reisen.“

                                                                                                          Kirsten Rigterink