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Am Freitag, den 03. Juni 2022 besucht der Landtagsabgeordnete Gerd Will anlässlich des Europa-Tags unsere Schule. Nach der Begrüßung durch unseren Schulleiter, Herrn Langlet, führen Sina Duhn, Luca Rodriguez, Sinan Al Alwan und Emilie Cochet Herrn Will und die Schüler*innen durch die Doppelstunde.

Herr Will berichtet über seinen Beruf als Politiker. Am 25. Dezember 1952 geboren, tritt er 1971 in die SPD Neuenhaus ein. Als seine Mutter sein Parteibuch entdeckt, ist sie entsetzt: „Junge, leg’ das Buch weg, was sollen die Leute von uns denken!“ Eine vergebliche Ermahnung, denn seit 1989 gehört er dem Vorstand des SPD-Bezirks Weser-Ems an und ist derzeitig stellvertretender Vorsitzender. Mitglied des Niedersächsischen Landtages ist Will seit 1996 bis heute, mit einigen Unterbrechungen.

In seinem freien Vortrag geht er u. A. auf die EU ein. Herr Will betont die Wichtigkeit Europas und der EU. Er weist auf die aktuelle Lage bezüglich Ungarns und deren Blockade bei Abstimmungen im EU-Parlament hin. Auch über den Ukraine-Krieg äußert sich der SPD- Politiker. Er spricht von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands und befürchtet, dass Putin „Geschmack auf mehr“ bekomme, wenn er diesen Krieg für sich entscheide. „Sobald einer der NATO-Staaten angegriffen wird, sind wir verpflichtet, einzugreifen, und dann kann dies schnell zu einem weltumfassenden Krieg werden.“

Die Schüler stellen Rückfragen und der SPD-Politiker berichtet auch über seine Erfahrungen mit Lobbyismus und Korruptionsversuchen. „Im Rahmen der Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes ist jemand an mich herangetreten mit der Bitte, seine vier Hektar aus der Planung herauszunehmen. Das war dem Betreffenden durchaus 5000 Euro wert. Der Hintergrund war natürlich, dass ein Schutzgebiet wirtschaftliche Aktivitäten einschränken würde. Aber solche Einflussnahmen gilt es immer zurückzuweisen“, so Will.

Will erkundigt sich auch nach den Erfahrungen der Schüler während des Homeschoolings. Es solle flächendeckend für ein gutes Internet und Netz gesorgt werden. Die Digitalisierung allgemein sei in Deutschland vor allem im Vergleich zu den skandinavischen Ländern rückständig. Herr Will berichtet an dieser Stelle von den Fördergeldern, die den Schulen für die Anschaffung von iPads gegeben wurden, sodass allen Schülerinnen und Schülern guter digitaler Unterricht ermöglicht werde. Als ehemaliger Schüler des Gymnasiums Nordhorn liege ihm die Schule auch am Herzen.

Als langjähriges Mitglied des Kreistags geht er auf den Wiederaufbau der Eissporthalle ein, welche in Zukunft Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach haben soll. Mehr Engagement in der Politik für Jugendliche werde durch Jugendparlamente auch in der Grafschaft bald ermöglicht. Ein potentielles Tempolimit von 130 km/h befürwortet Herr Will stark. Viele weitere interessante Themen werden angesprochen, wobei sich der Abgeordnete um knappe und präzise Antworten bemüht.

„Man konnte merken, dass der Landtagsabgeordnete sehr interessiert an unseren Gedanken und Meinungen war. Manchmal ist er aber auch ausgewichen“, so Nadine B. Wir sind Herrn Will sehr dankbar für seinen Besuch an unserer Schule und können definitiv sagen, dass es sehr spannend war, einen Politiker und seine Ansichten bezüglich der Zukunft Europas und der Grafschaft Bentheim persönlich kennenzulernen. Abschließend bedankt sich Herr Beckmannshagen im Namen der Schule für den Besuch und wünscht eine spannende Zeit bis zu den Landtagswahlen im Oktober.

Daria Cimpoaca, Helena Knecht, Peter Beckmannshagen