Nach drei Jahren, in der die Theater-AG wegen der Pandemie nicht auftreten durfte, war die Freude der Schülerinnen und Schüler groß, als sie endlich wieder die Bühne der Aula vor Publikum betraten.

Und Publikum gab es reichlich am 31. Mai und 2. Juni 2022, alle Reihen waren restlos besetzt und sogar weitere Stühle mussten dazugequetscht werden.

Die Aufführung begann mit einer kleinen, feinen Familienszene mit dem Titel „Familienzwist“, die der achte Jahrgang aufführte und viele Lacher einheimste, als es darum ging, ob es nicht taktlos sei, zum Sterbebett der Tante bereits vorzeitig in Schwarz zu erscheinen.

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Weiter ging es mit einer anderen Familienszene, diesmal vom Jahrgang 9. In „Kein Verlass mehr auf die Alten“ wird Oma Frieda (gespielt von Svenja Hoedt) von ihren Töchtern, Nachbarn und Nichten wiederholt um Gefallen gebeten, mal süß verpackt, mal stumpf vorgetragen. Doch im Laufe des Stückes lernt die ältere Frau („Sie ist schon fast 70!“; „Oder eher, sie ist erst fast 70?“), endlich mal Nein zu sagen und für sich selbst einzustehen.

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Nach einer Pause begann dann das Highlight des Abends, das Stück „Top Dogs“, besetzt mit Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs.

Darin geht es um Spitzenmanager, die ihren Job verloren haben und nun bei einer Organisation die Chance erhalten, sich auf eine neue Arbeit vorzubereiten. Zu Beginn sind die neuen Arbeitslosen optimistisch und präsentieren sich von ihrer besten Seite, doch nach und nach wird erkennbar, dass hinter der Fassade Menschen stehen, die vom Leistungsdruck zermürbt wurden und nicht mehr ein normales Leben führen können. Diese starke Gesellschafts- und Kapitalismuskritik wird unterhaltsam gemacht mit einem absurden Humor und dramatischen Momenten, als zum Beispiel eine Managerin (gespielt von Svenja Kiepe) aus Wut einen Stuhl von der Bühne der Schulaula direkt vor das Publikum kickt, welches sich gehörig erschreckt, oder als ein anderer Manager (gespielt von Thorge Heils) sich sehr bildlich (und blutig) ausmalt, wie er seinen Chef von einer Klippe stößt. So düster das klingen mag, die Lacher kamen auf jeden Fall nicht zu kurz.

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Und so endet die diesjährige Aufführung der Theater-AG, doch wer nicht genug vom Theater kriegen kann, ist herzlich eingeladen, sich am 28. und 29. Juni 2022 um 19 Uhr die Aufführung des Stückes „Der Tod und das Mädchen“ von der Q34 anzuschauen.

Anna Maria Kollmann