Marxloh – ein Viertel von Duisburg, das von Migration geprägt ist.

Bericht von Alina Dues (Q34)

Marxloh ist das Ziel der Exkursion der Teilnehmer des 4. Erasmus-Workshops. Noch im 19. Jahrhundert war Marxloh ein idyllisches Dorf. Durch die aufkommende Industrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Dorf eine Arbeiter-Hochburg mit vielen Gastarbeitern aus dem Ausland. Heute haben von den knapp 20.000 Einwohnern rund 64%  einen Migrationshintergrund. Marxlohs Geschäfte sind ein Zeugnis davon. Es gibt auf der sogenannten Hochzeitsmeile rund 50 Brautmodengeschäfte, hier sind viele türkische Cafés und Restaurants.

Auch befindet sich in Marxloh Deutschlands größte Moschee im osmanischen Baustil, die Merkez – Moschee mit Platz für rund 1200 Gläubige. Die Kuppel wurde von einer türkischen Künstlerin mit blauen und roten Blütenornamenten verziert. Das Gebäude hat daneben Platz für eine Begegnungsstätte und ein Bistro mit eigenen Eingang, um auch Nichtmuslime einzuladen und diese nicht mit dem Islam zu bedrängen. Der Gebetsraum hat Fenster, durch die man von der Straße aus hineinschauen kann. Die Erbauer wollen so Transparenz anderen Kulturen gegenüber deutlich machen. Um sich weiter in die Umgebung zu integrieren, gab es vor dem Bau der Moschee viele Gespräche mit Anwohnern, der christlichen Kirche und den Parteien.

Die Moschee verfügt über ein Minarett (den Turm, von dem die Gläubigen aus zum Gebet gerufen werden), dieser hat in Marxloh allerdings nur eine symbolische Bedeutung. Die Anwohner sollen nicht durch die Lautstärke des Gebetsrufes verärgert werden. Finanziert wurde die rund 7,5 Millionen Euro teure Moschee sowohl durch Spenden als auch durch die Förderung des Staates mit rund 3,4 Millionen Euro.

Im Anschluss begibt sich die Gruppe türkischer, polnischer und deutscher Schülerinnen und Schüler auf ein Schiff und macht eine Hafenrundfahrt durch den größten Binnenhafen Europas. Bereits in der Neuzeit befand sich in dem Bereich des heuteigen Hafens ein Schifffahrtsplatz. 1837 begann der Bau des Schleusenhafens, der ebenfalls mit dem Inselhafen verbunden war, worauf 1848 der Gleisanschluss an das Netz der Köln – Mindener Eisenbahn – Gesellschaft folgte. Noch heute spielt der Hafen eine große Rolle in Duisburg, denn er sorgt für ca. 11% der Arbeitsplätze und ist somit ein wichtiger Bestandteil der Arbeitswelt.

Der Besuch in Duisburg endete mit ein wenig Freizeit, in der die Schülerinnen und Schülerauf eigene Faust die Stadt erkunden konnten.