... Laura Moddemann und NN berichten über die Westsahara

Am Mittwoch, dem 22. August, berichteten ehemalige Schülerinnen unserer Schule über das Leben im Flüchtlingslager in der Westsahara. Für NN war dies zunächst eine Sprachreise, während Laura Moddemann sich mehr für das Leben in den Flüchtlingcamps interessierte. Die beiden trafen sich in Afrika und wurden von Peter Beckmannshagen zu einem Vortrag für die drei Erasmus-Seminarfächer in der Jahrgangsstufe 12 eingeladen.

In der Aula gingen NN und Moddemann zu Beginn ihrer Power Point Präsentation auf die Geschichte des Westsahara-Konflikts ein. Nach der Besetzung der Westsahara durch Marokko seien über 100.000 Menschen in den Westen Algeriens geflohen. Das Leben in den Camps sei nie einfach gewesen. Internationale Organisationen, wie z. B. der UNHCR, versorgen die Flüchtlinge bis heute regelmäßig mit Wasser und Nahrung. Dinge, die für uns selbstverständlich sind, gibt es dort nicht. Man kann dort nur mithilfe von Solarplatten sein Handy-Akku aufladen. Wenn jemand schwer krank werden sollte, ist es schwierig, an Medikamente heranzukommen.

  • bild01bild01

Zum Thema Bildung, Arbeit und Kultur haben die beiden Referentinnen festgestellt, dass die Frauen eine wichtige Rolle spielen. Sie seien diejenigen, die versuchen würden, ein normales Leben zu ermöglichen. Schließlich haben sie das Bildungssystem in den Camps aufgebaut. Die Männer hingegen hätten es nicht leicht, eine Arbeit zu finden, weshalb das Verlassen ihrer Heimat als einzige Lösung übrig bleibt. Oft seien sie als Soldaten im Kampf gegen die marokkanischen Besatzer ihrer Heimat. Die Frauen seien auf sich allein gestellt und müssten sich neben der Arbeit um Haushalt und Kinder kümmern.

Bis heute wird bei politischen Entscheidungen, so NN und Moddemann, keine Rücksicht auf die Meinung der Sahrauis genommen. Sie organisieren Demonstrationen, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Die Menschen haben nach all den Jahren die Hoffnung auf einen unabhängigen Staat nicht verloren. Ein Wunsch von Laura Moddemanns Gastfamilie im Camp war, sie solle in Deutschland erzählen, wie die Lebensumstände der Campbewohner sind.

Nach dem ansprechenden Vortrag regten die Referentinnen mit drei Fragen die Diskussion der Seminarfachteilnehmer an. Die Aufgabe der UN und der EU, aber auch die Verantwortung des Einzelnen wurden dabei angesprochen.

Ala Yousuf Q3
Erasmus-Seminarfach "Flucht und Migration in einer globalisierten Welt"

Anmerkung: Der Name einer Referentin wurde auf ihren Wunsch anonymisiert