Der CDU - Politiker Stegemann besuchte Politik-Kurse der Jgst. 12

Der Wahlkreisabgeordnete aus Ringe war nach 18 Monaten der erste Politiker am Gymnasium Nordhorn. Anlass war der EU-Projekttag. Zuvor geplante Veranstaltungen fielen der Pandemie zum Opfer. 

Mit einem engagierten Vortrag führte der gelernte Landwirt eine Bestandsaufnahme der EU durch. Die Vorteile des EU-Binnenmarkts hätten zu wirtschaftlichem Wohlstand geführt und die EU sei ganz wesentlich für den Frieden in Europa, aber auch in der Welt. Die Herausforderung durch die Pandemie habe die EU insgesamt gut bewältigt. Zu Beginn habe es Startschwierigkeiten gegeben, da man 27 Mitglieder berücksichtigen müsse. Grundsätzlich sei die Entscheidung aber richtig gewesen, das Corona-Virus gemeinsam zu bekämpfen und die ökonomisch schwächeren Staaten durch eine gemeinsame Politik zu unterstützen. Mittlerweile seien deutliche Fortschritte in der Impfkampagne erzielt worden. Im weltweiten Vergleich stehe die EU gut da.  

Stegemann

 

Auch wenn im Hinblick auf Mitglieder wie Polen und Ungarn die Zusammenarbeit aus demokratischer Perspektive schwierig sei, werde die EU ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen.

Auf die Frage, wie er zu Frontex und der rechtswidrigen Zurückweisung von Flüchtenden im Mittelmeer stehe, meinte der CDU-Politiker, grundsätzlich müsse ein Schutz politisch Verfolgter durch ein Asylrecht gewährleistet sein. Andererseits dürfe es aber keine unkontrollierte Masseneinwanderung geben. Diese könne zu einer Spaltung der Bevölkerung führen und damit zu einer Destabilisierung unseres politischen Systems. 

Im weiteren Verlauf der Diskussion griffen die Schüler*innen Aspekte aus Ökologie und Landwirtschaft auf. In diesem Zusammenhang verteidigte Stegemann den wissenschaftlich fundierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Auch die Vorwürfe gegen die sog. Massentierhaltung wies er mit Hinweisen zu den eigenen Erfahrungen in seinem Betrieb weitgehend zurück.

In einem angeregten Meinungsaustausch wurden auch Themen wie die Zukunft der Rentenversicherung, das Lieferkettengesetz, die umstrittene Bestimmung des Kanzlerkandidaten in der CDU/CSU und das Wahlalter bei den Bundestagswahlen angesprochen.

Am Ende waren 90 Minuten eigentlich zu wenig, um die Vielfalt interessanter politischer Probleme zu behandeln. Die interessante Veranstaltung gab gedankliche Anregungen und ermöglichte einen konstruktiven Austausch zwischen Schülern und Berufspolitiker. 

P. Beckmannshagen