Säen und Ernten am Gymnasium Nordhorn - Besuch der Theatergruppe ACRA im Rahmen des Aktionskreises Pater Beda

Die Theatergruppe ACRA ("Kulturverein Wurzeln und Flügel") aus Campo Formoso (Nordost-Brasilien) machte vor kurzem halt am Gymnasium Nordhorn und faszinierte die Schülerinnen und Schüler der Religionskurse des Gymnasiums Nordhorn mit ihren Stücken. In ihren Aufführungen hat die Gruppe die Ergebnisse des Projektes "Säen und Ernten" kreativ verarbeitet, um die Erfolge und Auswirkungen der Arbeit in Brasilien zu verdeutlichen. Als zentrale Botschaft wird deutlich, dass die Solidarität im Säen, Ernten und Teilen den Menschen vor Ort in vielfältiger Weise zu Gute kam und nachhaltige Veränderung bewirkt.

Strahlende Darsteller vor einem bunten Bühnenbild tragen zur Einleitung des Programms mithilfe einer Gitarre, einer Violine und einem Chor ein Lied vor, welches sich mit "Freunde für immer" übersetzen lässt. Sowohl gesungener Text als auch Klang sind fröhlich. Das folgende Stück jedoch, genannt "Pater Beda", bildet zum Lied einen Kontrast, indem es beginnt, nachdem die Schauspieler sich in Schwarz gekleidet haben und düstere Musik einsetzt. Gerade das Problem des 'nicht gehört Werdens', der fehlenden Beachtung, steht in dieser Darbietung im Mittelpunkt, gefolgt von einer Darstellung der fehlenden Perspektive und Sicherheit in Brasilien, welches als eine "völlig andere Welt, in die wir eintauchen, eine Welt, die es so in Europa und Deutschland nicht gibt", bezeichnet wird.

  • bild01bild01

So zeigen sich die Schauspieler dem Publikum mit verdeckten Ohren, Augen oder Mündern, stellen somit die fehlende Beachtung der Problematik in den Vordergrund, die in nicht gegebener Hilfe resultiert und Hunderte von Kindern, die von einer großen Zukunft geträumt haben, zu Arbeit zwingt und somit von Bildung und einem angemessenen, zukünftigen Beruf abhält. Verglichen wird dies mit dem "bekannteren" Teil Brasiliens, welcher von Musik, Tanz und Festen geprägt ist, um die soziale Ungleichheit und deren Wachstum zu verdeutlichen. ("Während wir schöne Feste mit tollem und viel Essen feiern, gibt es immer noch Menschen, die hungern." - "Wir dürfen nicht vergessen, dass schon so viele Menschen an Hunger gestorben sind.")

Das zweite Rollenspiel, "Soli Vida", stellt das gleichnamige Netzwerk vor und dient zum Dank an Organisationen, die den Bau von Pflanzen und Gemüse in Stadtgärten in Brasilien ermöglichen. So wird mithilfe von glücklichen Charakteren gezeigt, wie durch das Pflanzen von Samen neue Möglichkeiten und Hoffnung "gesät" werden. Durch den Anbau von Obst und Gemüse lässt sich der Hunger in der Welt verringern.

Insgesamt erstreckte sich das Programm auf zwei Schulstunden und hinterließ größtenteils einen bleibenden und positiven Eindruck.

Jonathan Krämer und Tilda Jahn