Eine musikalische Reise durch Europa und die Welt – Berührendes und mitreißendes Sommerkonzert des Gymnasiums Nordhorn in der ausverkauften Alten Weberei

Es ist schon Tradition: Wieder lud das Gymnasium Nordhorn vor den Ferien seine Gäste zum Sommerkonzert, dem musikalischen Höhepunkt des Jahres, in die Alte Weberei ein. In diesem Jahr (am 14.06.17) nahmen die jungen Musikerinnen und Musiker ihre Gäste in der ausverkauften Halle mit auf eine musikalische Reise durch Europa und die Welt. Dabei wurden die Erasmuspartner Gouda in den Niederlanden, Malbork in Polen und Izmir in der Türkei in die musikalische Reise einbezogen. Durch den Abend führten die beiden Schülerinnen Alicia Sánchez Breinlich und Marlene Wenderoth.

Eröffnet wurde das Konzert von den Schülerinnen und Schülern der Bläserklasse 5, die ihren ersten großen Auftritt mit Bravour meisterten. Es folgte der Oberstufenchor mit dem Song „Flying Free“ von Don Besig (Flöte: Marie Plass) und dem Klassiker „Let it be“ von John Lennon. Die Bläserklasse 6 setzte mit „Rolling in the Deep“ von Adele und „YMCA“, einem der erfolgreichsten Titel der Band Village People, einen instrumentalen Kontrapunkt. Mit diesem Abend schlossen die Schüler ihre zweijährige Ausbildung ab und wurden für ihre Leistung von den Zuhörern mit großem Beifall belohnt.

Eines der bekanntesten und meistverkauften Werke der Rockmusik spielte das Blasorchester 1 mit „Smoke on the water“ von Deep Purple. Auch das groovige „Counting Stars“ (OneRepublik) des Orchesters hat eine Vergangenheit als Nummer-eins-Hit. Eher volkstümlich klang die schwungvolle polnische Mazurka „Maciek“, mit Blick auf den Erasmuspartner Malbork in Polen dargeboten von Chor und Orchester.

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Pete Seegers Antikriegslied „Where have all the flowers gone?“ des Vokalensembles brachte mit seiner Frage nach der Einsichtsfähigkeit der Menschen einen melancholischen Ton in den Abend. Nachdem das Blasorchester 1 und der Chor die Zuhörerschaft mit den bekanntesten Hymnen von Queen berauscht hatten, animierten alle Akteure mit dem eingängigen Song „Tulpen aus Amsterdam“ aus dem Jahr 1956 das Publikum zum Mitsingen und Mitschunkeln. Dieses Stimmungslied war dem Erasmuspartner Gouda in den Niederlanden gewidmet.

Nach einer kurzen Pause fanden das Orchester und der Chor sich zusammen, um im zweiten Teil des Europakonzertes mit Beethovens berühmter „Ode an die Freude“ das Loblied auf die Brüderlichkeit anzustimmen. Der Wunschtraum des vertonten Gedichtes von Friedrich Schiller „Alle Menschen werden Brüder … (und Schwestern) ist in diesem Jahrhundert aktueller denn je. Eine multikulturelle musikalische Reise beschreibt Join Roland Barrett in den „Arabian Dances“, die das Blasorchester 2 als Beitrag für Izmir in der Türkei spielte.

Dann führte der Weg ins Kino: Das Vokalensemble sang zwei Lieder aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ und das Orchester spielte „The Magic of Harry Potter“, ein Medley aus allen acht Harry-Potter-Filmen.

Mit dem außergewöhnlichen Lied „Adiemus“ des walisischen Komponisten Karl Jenkins wurden harmonisch Chorgesang und Blasorchestersound verbunden. Die aus erdachten Silben und Wörtern bestehende Kunstsprache ließ die Stimmen wie Instrumente in den Vordergrund treten. Auch das K-Pop-Lied „Gangnam Style“ des südkoreanischen Rappers Psy brachten das Blasorchester 2 und der Chor gemeinsam zu Gehör.

Mit dem Lied „Somewhere“ aus der „West Side Story“ verabschiedeten sich die Abiturienten, begleitet von guten Wünschen. Vor dem letzten Stück boten die beiden Blasorchester ein Medley der britischen Band Coldplay, das aus „Clocks“, „Paradise“ und „Viva la Vida“ bestand.

Den Abschluss dieses mitreißenden Konzertes bildete der Auftritt aller Beteiligten mit dem berühmten „Earth Song“ von Michael Jackson, der als Klage über das zerstörerische und rücksichtslose Handeln der Menschen und als Aufruf zur Umkehr zu verstehen ist.

Sowohl die gelungene Auswahl der Musikstücke, mit denen die Mitwirkenden auch ein bisschen zur Völkerverständigung beitragen wollten, als auch das große Engagement und die beindruckende Leistung aller fast 200 Beteiligten wurde vom Publikum mit tosendem Applaus und Standing Ovations belohnt. Der Beifall endete erst, als die Musikgruppen den Zuhörern eine Zugabe gewährten.

Voller Begeisterung über diesen außergewöhnlichen Abend dankte der Schulleiter, Herr Langlet allen Akteuren, im Speziellen den Musiklehrerinnen Kirsten Krings, Dorothea Leutenantsmeyer, Franziska Naujok und Heike Späthe für ihre großartige Arbeit: „Es waren berührende und mitreißende Lieder, bei denen man die Atmosphäre der jeweiligen Länder direkt spüren konnte.“ Sicher war der Vorschlag, im nächsten Jahr die Elbphilharmonie zu buchen, nicht ganz ernst gemeint. Er zeugte aber vom Eindruck, den der Abend hinterlassen hat.

Kerstin Wörsdörfer