Physikkurse auf erhöhtem Niveau auf Exkursion in Hamburg

Die Physikkurse auf erhöhtem Niveau des Jahrgangs 11 haben während einer Exkursion vom 11.- 13. Februar 2016 verschiedenen Institutionen in Hamburg besucht, um sich über Ausbildungsmöglichkeiten nach der Schule zu informieren.

Nach der Hinfahrt am Donnerstag begann der Freitag mit einer Führung durch das Airbuswerk in Finkenwerder. Auszubildende und duale Studenten stellten in einem Einführungsvortrag Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im Werk sowie auch in den Außenstellen (Nordakademie Elmshorn, Forschungszentrum CFK-Nord in Stade) vor. Für die Bewerbung um einen Platz sind nicht nur die Zeugnisnoten von Bedeutung, vielmehr spielt auch die Persönlichkeit eine Rolle – Teamfähigkeit ist gefragt. Ein Plus bei Airbus: alle Auszubildende und alle dualen Studenten werden von Airbus übernommen.

  • bild1bild1

Während der ca. 2stündigen Führung zeigten die Auszubildenden und Studenten den Schülern die Produktion des Passagierflugzeugs A-320. Zu Beginn sind nur Elemente der nur ca. 4mm dicken Außenhaut zu sehen. Während der Strukturmontage erfolgt der Innenausbau, Fußböden, Hydraulikleitung und elektrische Leitungen werden verlegt. Insgesamt 530km Kabel befinden sich in einem Flugzeug. In der Endkontrolle wird jedes Flugzeug geprüft, bevor es seinen ersten Testflug macht.  Auch Teile des A-380 - dem größten Passagierflugzeug der Welt - werden in Hamburg gefertigt, bevor sie zur Endmontage nach Toulouse in Frankreich transportiert werden.

Am Nachmittag ging es dann zur Universität Hamburg. Herr Fuchs stellte den Schülerinnen und Schülern in einem zweistündigen Vortrag die Ausstellung „Nanotechnologie-Aufbruch in neue Welten“  vor. Im Nanobereich (nano bedeutet Zwerg) forscht man an Strukturen in der Größenordnung von Atomen bis zu ca. 0,00000001 Metern. Beobachtbar ist das z.B. nur mit Rastertunnelmikroskopen, die Herr Fuchs vorstellte und den Schülern auch in Teilen konkret zeigte. Um sich ungefähr eine Vorstellung von der Dimension machen zu können, kann man folgenden Vergleich anstellen: 1 Nanometer verhält sich zu einem Meter wie der Durchmesser einer 1ct-Münze zum Durchmesser der Erde. Ein wichtiger Aspekt in der Nanotechnologie ist, dass Stoffe oft einen Teil ihrer Eigenschaften verändern, wenn sie kleiner werden. Als Beispiel zeigte Herr Fuchs den Schülern Goldpartikel, die ihre Farbe gänzlich ändern, abhängig von ihrer Göße.
Vielfältige Anwendungen der Nanotechnologie wurden gezeigt und erklärt: der Bau von Computerchips, der Einsatz in Deos, schmutzabweisende Oberflächen, der Einsatz in der Krebstherapie und einiges mehr. Ein bekanntes Beispiel aus der Natur ist der sog. Lotuseffekt.  Er bewirkt, dass von beschichteten Oberflächen Wasser und Schmutz abperlen.

Am Samstag stand vormittags als letzter Punkt der Besuch der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) auf dem Programm, dieser Besuch findet in Zusammenarbeit mit der HAW inzwischen seit 11 Jahren statt. Prof. Dr. Zingel - Experte für Flugzeugaerodynamik und Kabinen und Kabinensysteme – gab zunächst einen allgemeinen Überblick über das Ingenieurstudium, bevor er auf den Bereich Flugzeugbau einging. Anhand von einigen Experimenten erklärte er den Schülerinnen und Schülern, worauf es beim Fliegen physikalisch ankommt. Vieles davon kann man sich aus der Natur abschauen, wie z.B. beim Flug von Vögeln. So haben die Flügel des neuen A320 neo z.B. sogenannte Winglets, Luftverwirbelungen am Flügelende können damit reduziert und Treibstoff kann eingespart werden. Nach seinem Vortrag konnten die Schülerinnen und Schüler ein Experiment an einem Windkanal durchführen.

Unterstützt wurde Herr Zingel von Frau Hannah Hoppen, die zurzeit in Hamburg promoviert. Sie ist eine ehemalige Schülerin des Gymnasium Nordhorns und stellte den Schülerinnen und Schülern das duale Studium vor, welches sie bei Airbus absolviert hat.

Wolfgang Fricke