Altes Medium trifft neues Medium Buchseite und Tablet - lässt sich Leseförderung mit digitalen Medien vereinbaren?

Die Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse sollten sich im Deutschunterricht aus  zwei Bücherkisten, die aus der Stadtbibliothek entliehen wurden, jeweils ein Buch aussuchen, mit dem sie sich die folgenden Wochen beschäftigen. Ziel des Projekts war in erster Linie, die Schülerinnen und Schüler mit Büchern in Kontakt zu bringen und sie zum Lesen zu motivieren. Sie sollten in den folgenden Wochen eine Lesemappe erstellen und ihr Buch der Klasse vorstellen.- Soweit nichts Neues.

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NEU war hingegen, dass sie achtzehn der vorgeschlagenen neunzehn Aufgaben für die Lesemappe auch mit dem Tablet bearbeiten konnten. Dabei konnten sie das Tablet als Schreibinstrument, als Zeicheninstrument, zur Recherche, als Diktiergerät und zu Filmaufnahmen nutzen.
Es war ihnen freigestellt, welche sieben Aufgaben sie bearbeiten und auf welche Art und Weise. Bedingung war, dass  anschließend die Dokumente ausgedruckt vorliegen bzw. Ton und Filmdokumente via ISERV gesendet werden.
Die Aussicht, alles mit dem Tablet machen zu dürfen, motivierte die Schülerinnen und Schüler ungemein. Manche haben später davon Abstand genommen, weil sie sagten, der Zeitaufwand zum Tippen sei höher, als Aufgaben handschriftlich zu erledigen. Dennoch haben einige Schüler viele der gestellten Aufgaben mit dem Tablet angefertigt: Es gab neue Klappentexte, neu gezeichnete Buchdeckel, am Tablet erstellte Zeichnungen und Steckbriefe. So haben sie es geschafft, ein eher traditionelles Medium wie das Jugendbuch mit neuen Medien zu verknüpfen. Und – wie eine kurze Zwischenabfrage ergab – der Unterricht hat fast allen Spaß gemacht.

Inga Brookmann