Am Donnerstag und Freitag, den 10. und 11.11.2022, wurde den Jahrgangsstufen 5 und 6 ein Theaterstück mit anschließender Nachbereitung über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, gesellschaftliche Vielfalt, Mobbing und Ausgrenzung geboten. Kein leichter Stoff für Schüler und Schülerinnen dieser Altersstufe! Und doch so wichtig, da Untersuchungen gezeigt haben, dass es in neun von zehn deutschen Klassen Mobbing-Vorfälle zu beklagen gibt. Aber den Akteuren des mobilen Theaters „theaterspiel“ mit Sitz in Witten gelang es mit ihrer selbstentwickelten Produktion, durchzogen von musikalischen Rap-Einlagen, einer anhaltenden Dramaturgie und der Energie des Ensembles, die Schüler in ihren Bann zu ziehen und sie zum Nachdenken anzuregen. Gefördert wurde das Stück über das Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

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Die Szenerie spielt zunächst in einer Schule. Die Lehrerin und einige Schüler wollen gemeinsam an einem Projekttag teilnehmen. Aber: Linus, einer der Schüler, ist weg! Was ist passiert? Crissy und Leo, seine Freunde, wissen anscheinend mehr, halten aber zunächst den Mund, um ihre Clique zu schützen. Ina Freudenberg, ihre Lehrerin, setzt ihre Priorität auf den Projekttag und schiebt die Gedanken an den verschwundenen Linus von sich. Plötzlich taucht ein neuer Schüler in der Gruppe auf, Beppo. Er scheint ein Freund von Linus zu sein, ist aber ganz anders und fällt durch sein ungewöhnliches Verhalten, sein Äußeres und auch seine Äußerungen auf. Misstrauen breitet sich unter den Schülern aus. Doch dies stört Beppo nicht. Durch sein Kommen stellt er die bislang geltenden Machtverhältnisse in der Gruppe auf den Kopf und veranlasst auch die Lehrerin, über ihr Verhalten nachzudenken. Gemeinsam begeben sie sich schließlich auf die Suche nach Linus. Dabei wird deutlich, dass eine Schülerin die Anführerin der gesamten Truppe war und die anderen, auch die Freunde von Linus, dazu bewogen hat, ihn zum Opfer zu machen. Dass sich nicht alle in ihrer Rolle als Mitläufer wohlfühlten, zeigt sich im weiteren Verlauf der Darbietung. Beppo ist es schließlich zu verdanken, dass alle ihr Unrecht einsehen, sich offen gegen Mobbing zur Wehr setzen und bei Linus entschuldigen. Das Fazit lautet: Wirkliche Freundschaft ist das, was wirklich zählt.

                                                                                                          Kerstin Wörsdörfer